Sinnende

Sinnende

Sitzende
Foto: Nicola Vösgen, 2020, CC-BY-4.0

Sehr abstrahiert formulierten Darstellung einer auf einem rechteckigen Kubus sitzenden unbekleideten Frau, deren Oberkörper spannungsvoll nach vorne gebeugt ist. Das rechte Bein ist über den linken Oberschenkel geschlagen, mit der rechten Hand stützt sie sich auf der Sitzfläche ab. Der linke Arm ist auf das linke Knie gestützt, in der geöffneten Hand ruht der Kopf mit dem sinnend nach vorne gestreckten Gesicht.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Grzimek, SabinaKünstler_In1972-1974
Objektgeschichte
Die Sinnende der Berliner Bildhauerin Sabina Grzimek war eine der ersten größeren Arbeiten der damals gerade 30-jährigen Bildhauerin. Grzimek war 1971 vom Demokratischen Frauenbund Deutschlands (DFD) mit der Schaffung der Plastik beauftragt worden (Archiv der ADK, AdK-O MS 121). Zunächst sollte die 1972 – 1974 geschaffene Sinnenden in der Nähe einer Kaufhalle aufgestellt werden, diese Idee wurde jedoch rasch wieder verworfen (Pölkow, Hans: Poesie und stille Empfindsamkeit. Die Berliner Bildhauerin Sabine Grzimek, in: Neue Zeit, 32. Jg., 04.09.1976, S. 10). Christa Reuschel beschreibt die Idee der Künstlerin folgendermaßen: „S. Grzimek ließ sich bei ihrer großen Bronze „Sinnende“ von Walter von der Vogelweides bekanntem Gedicht „Ich sass uff einem Steine … “ anregen und schuf eine Skulptur voller Innerlichkeit, Harmonie und Schönheit.“ Eine Ausführung in Bronze wurde erstmals 1975 in der Ausstellung „ Plastik und Blumen“ im Treptower Park unter der Bezeichnung „Sitzende“ gezeigt, im Herbst 1976 war sie in der Ausstellung „Plastik im Freien“ in Karl-Marx-Stadt zu sehen (Pölkow, Hans: Poesie und stille Empfindsamkeit. Die Berliner Bildhauerin Sabine Grzimek, in: Neue Zeit, 32. Jg., 04.09.1976, S. 10). 1977 war die Sinnende in der Berliner Bezirkskunstausstellung, 1978 nochmals in der Ausstellung „Plastik und Blumen“ im Treptower Park und 1984 in der Berliner Ausstellung "Alltag und Epoche" ausgestellt. Sabina Grzimek schenkte einen (vermutlich den ersten) Abguss 1975 der Humboldt-Universität. Dieser fand zunächst Aufstellung in der Storkower Straße 211-225 in Lichtenberg, im Innenhof des Studentenheims Ferdinand Thomas der Humboldt-Universität. Da diese Gebäude seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr der Universität gehörten, erfolgte 1995 eine Umsetzung in den Gartenhof des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität Unter den Linden / Dorotheenstraße (Kunst für die Mensa Süd der Humboldt-Universität zu Berlin. Nichtoffener Kunstwettbewerb. Wettbewerbsdokumentation Teil 1, Auslobung, Berlin 2013, S. 34f.). 1977 wurde ein Abguss von der Stadt Karl-Marx-Stadt erworben (seit 1990 wieder in Chemnitz zurück benannt). Er stand zunächst im Rahmen der Ausstellung „Plastik im Freien“ im Stadthallenpark, seit 1980 vor dem Eingang des Chemnitzer Schauspielhauses. Ein dritter Abguss der Sinnenden befindet sich im Schwanenteichpark in Rostock (Nicola Vösgen).
Maße
FigurHöhe1.65 m
SockelBreite0.75 m
Tiefe0.32 m
Höhe0.5 m
Verwendete Materialien
FigurBronze
SockelBeton
Technik
gegossen
ZustandZeitpunkt
gut2020
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Köcher, Romy: Plastiken, Denkmäler, Brunnen im Bezirk Mitte: ausführliches Verzeichnis mit kunstwissenschaftlichen Anmerkungen und restauratorischen Kurzgutachten, Berlin, 1993, S. 67 (unter nicht mehr im Außenraum vorhandene Werke) .
  • Jacobi, Fritz Andreas: Sabine Grzimek : Plastik - Zeichnung - Malerei, Berlin, 1992, S. 8, 121, 132, 142.
  • Pachnicke, Peter: Alltag und Epoche: Werke bildender Kunst der DDR aus fünfunddreißig Jahren, Berlin, 1984, S. 138.
  • Plastik und Blumen im Treptower Park : [Ausstellungskatalog] ; 1978, 1978.
  • Plastik und Blumen : Ausstellg im Treptower Park ; [Katalog] ; 1975, Berlin-Treptow, 1975.
  • Reuschel, Christa: Kunst in Karl-Marx-Stadt : Architektur, Plastik, Malerei, Formgestaltung und Kunsthandwerk im Stadtbild, Chemnitz, 1978, S. 91, 93.
  • Verband Bildender Künstler Deutschlands: Kunstausstellung der Hauptstadt der DDR, Berlin : [Malerei, Grafik, Bühnenbild, Plastik ; vom 18.2. - 27.3.1977 im Ausstellungszentrum am Berliner Fernsehturm], Berlin, 1977, S. 20.

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