Findling mit Inschrift
Werkdaten
| Schaffende | Datierung | |
|---|---|---|
| Unbekannt | Künstler_In | 1956 |
| Datierungshinweise | ||
| unter Verwendung eines Denkmals von 1933 | ||
| Objektgeschichte | ||
| Der aus Bayern stammende Granitfindling gehörte zu einem Leo-Schlageter-Denkmal, das am 26.05.1933 - dem 10. Todestag des Freikorpsmitgliedes Schlageter - in Anwesentheit von über 10.000 Teilnehmern, darunter der gesamten lokalen Bezirksverwaltung, der Bezirksverordneten, 17 Ortsgruppen der NSDAP, der Pfarrer der Auenkirche, Abordnungen der SA, der SS, des Stahlhelms, Abordnungen verschiedener Kriegervereine usw. , eingeweiht worden war. Die zugehörige Inschrift des am 11.05.1933 errichteten Denkmals lautete "Schlageter zum Gedächtnis / 26. Mai 1933 / NSDAP". Die Inschrift wurde nach der Befreiiung beseitigt. Im Rahmen eines Festaktes wurde durch den Wilmersdorfer Bezirksbürgermeister Wilhelm Dumstrey am 20. August 1956 die neue Bronzeinschriftentafel am erhaltenen Granitfindling eingeweiht. Anlass war der 50. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte an die bis 1920 selbständige Kommune Wilmersdorf (Forschungen von Dr. Michael Roeder, u.a. publiziert: Carolin Brühl: "Gefälschte Geschichte auf einem Findling in Wilmersdorf", in: https://www.morgenpost.de/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf, abgerufen am 18.11.2019; Michael Roeder: "Stein des Anstoßes: der 'Dorfaue-Stein' in der Wilhelmsaue (Wilmersdorf)", in: denkmal MAGAZIN 4/2019, S. 41-42). Der Historiker Michael Roeder hat die Geschichte des "Dorfaue-Stein" und ehemaligen Schlageter-Denkmals erforscht und plädierte 2019 für eine kommentierende Inschrift, aus der die ehemalige Widmung an einen militanten Demokratie-Gegner und die ins verklärend heimatkundliche Harmlose gewendete Umwidmung von 1956 ablesbar sein sollen. | ||
| Maße | ||
| Findling | Höhe | 3.8 m |
| Breite | 2 m | |
| Tiefe | 0.5 m | |
| Verwendete Materialien | ||
| Findling | Granit, Findling aus Bayern | |
| Tafel | Bronze | |
| Technik | ||
| Findling | bearbeitet | |
| Tafel | gegossen | |
| Inschriften | ||
| Tafel (gegossen, appliziert) am Objekt, Vorderseite | DU / BEFINDEST DICH HIER AUF DER / EHEMALIGEN DORFAUE IM / ÄLTESTEN TEIL UNSERES BEZIRKS. / UM 1750 / GABEN BAUERGEHÖFTE / UMSCHLOSSEN VON FELDERN, / WIESEN UND SEEN, ALT- / WILMERSDORF DAS GEPRÄGE. | |
| Zustand | Zeitpunkt | |
| biogener Bewuchs | 2019 | |
| beschmiert | 2019 | |
| Vollständigkeit | ||
| vollständig | in der Version von 1956 | |
Nachweise
- Berger, Ursel: Enthüllt: Berlin und seine Denkmäler: Zitadelle, Berlin, 2017, S. 126. Bd. II
Träger
HTW Berlin – Verein für die Geschichte Berlins e. V., gegr. 1865
Förderer
Senatsverwaltung für Kultur und Europa,
Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin
Kooperationspartner
Landesdenkmalamt Berlin –
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin- Brandenburg – Zitadelle Spandau – Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin
